Zubehör
Rindenmulch
Rindenmulch ist ein äußerst hilfreiches Abfallprodukt aus der Forst- und Holzwirtschaft.
Er wird in verschiedenen Korngrößen und aus unterschiedlichen Nadelholzherkünften angeboten.
Auf dem Markt sind leider nicht immer alle Rindensorten und Rindenmulch-Korngrößen verfügbar, sodass manchmal eine gewisse Flexibilität bezüglich des gewünschten Materials von Nöten ist.
In der Praxis hat sich die Korngröße 0-40mm als gut lebbarer Kompromiss herausgestellt. Sie ist zwar optisch nicht ganz so schön wie eine 0-20mm Körnung, hat aber was die nachfolgend beschriebenen guten Gründe betrifft die besseren Werte.
Vier gute Gründe für die Verwendung von Rindenmulch:
- Wasserersparnis: Durch das Aufbringen einer Rindenmulchschicht in einer Stärke von ca. 6-8 cm, wir die Wasserverdunstung aus dem Boden um ca. 70 bis 80% reduziert. Was eine beachtliche Einsparung ist. Auf einem nicht abgedeckten Boden wird die obere Bodenschicht durch die Sonne stark erwärmt, was zu einer entsprechenden Wasserverdunstung aus dieser Bodenschicht führt. Bedingt durch viele, viele feinste Bodenkapillare, wird durch den Verdunstungssog von oben auch Wasser aus tieferen Bodenschichten nach oben verbracht und verdunstet dort ebenfalls, sodass nach ein paar sonnigen und warmen Tagen der Boden bis zu einer Tiefe von 20-30 cm ausgetrocknet ist. Der aufgebrachte Rindenmulch verhindert die direkte Sonnenweinwirkung auf die obere Bodenschicht, und durch die grobe Struktur des Rindenmulchs kann es zu keiner Kapillarbildung kommen, sodass der Sogeffekt ebenfalls verhindert wird.
- Bodenbeschaffenheit: Bei einem nicht abgedeckten Boden führt das bei der Wasserersparnis erklärte Funktionsprinzip zu einem weiteren Problem. Der nicht geschützte Boden trocknet schnell aus, was dazu führt, dass öfters gegossen werden muss. Das aufgebrachte Wasser führt durch die physikalische Einwirkung eines jeden Wassertropfens zu erosiven Verschlämmungen der obersten Bodenschicht. Im Zusammenwirken mit der Sonneneinwirkung verhärtet diese verschlämmte Bodenschicht sehr schnell und stark, was die Fähigkeit zur Wasseraufnahme beim nächsten Gießvorgang oder bei Regen stark herabsetzt. Des Weiteren bilden sich in derart fein verschlämmten Bodenschichten ungleich mehr feinste Kapillaren, was den Austrocknungseffekt in den tieferen Bodenschichten noch zusätzlich verstärkt. Um diesen Vorgang ohne die Aufbringung einer Rindenmulchschicht zu verringern, müsste immer ca. 2-4 Stunden nach dem Ausbringen des Gießwassers die oberste Bodenschicht mit einem Greil aufgelockert und gekrümelt werden. Durch die Krümelung würde zumindest der Kapillareffekt verhindert werden, aber die starke Erwärmung der obersten Bodenschicht würde trotzdem stattfinden.
- Bodengare: Unter einem garen Boden versteht man einen krümeligen, humosen, gut belüfteten, genügend feuchten und leicht durchwurzelbaren Boden. Im Abgleich mit den in Punkt 1.) und Punkt 2.) beschriebenen positiven Effekten einer Rindenmulchschicht, lässt sich unschwer erkennen wie vorteilhaft eine Mulchschicht für die Bodengare insgesamt ist. Der durch eine Mulchschicht bedingte Schutz der obersten Bodenschicht führt zu einer Anreicherung an Kleinstlebewesen und Mikroorganismen, was die Fruchtbarkeit des Bodens ebenfalls positiv beeinflusst. Um einen wirklich umfassenden positiven Effekt der Rindenmulchschicht auf die Bodengare zu erzielen, sollte man folgendes mit beachten.
- Die üblicherweise eingesetzten Nadelholz-Rindenmulche wirken bei Ihrem Zersetzungsprozess anfänglich leicht versauernd, was sich aber mit der Zeit von selbst wieder in einen eher leicht sauren bis neutralen PH-Bereich hin entwickelt Bei einem von Natur aus saurem Boden, PH-Bereich 3,5 bis 5,50 ist daher vor dem Aufbringen des Rindenmulches eine Düngekalkgabe zu empfehlen, welche vorab in die oberste Bodenschicht eingearbeitet wird. Diese Kalkgabe unterstützt auch die Bildung von Dauerhumus und ist deshalb grundsätzlich unabhängig vom PH-Wert des zu mulchenden Bodens zu empfehlen.
- Der aufgebrachte Rindenmulch wird von entsprechenden Mikroorganismen zersetzt. Für diesen Zersetzungsprozess benötigen diese Mikroorganismen sehr viel Energie, welche sie sich in Form von Stickstoff aus dem Boden ziehen. Um einen Stickstoffmangel bei den im gemulchten Beet stehenden Pflanzen zu vermeiden, sollte vor der Aufbringung einer Mulchschicht immer auch ein Stickstoff-Dünger in die obere Bodenschicht eingearbeitet werden. Am Besten sind hierfür organisch basierte Stickstoffdünger (Hornspäne, Rizinusschrot etc.) geeignet, da sie ebenfalls langsam freigesetzt werden und somit eine länger zur Verfügung stehende Stickstoffquelle darstellen. Bei der Verwendung von Kunstdünger sollten sogenannte Langzeitdünger zum Einsatz kommen.
- Unkrautreduzierung: Durch die Aufbringung einer mindestens 6-8cm starken Rindenmulchschicht lässt sich der Zeitaufwand fürs Unkrautjäten ebenfalls um gut 70% reduzieren. Durch den hohen Gerbsäureanteil im Rindenmulch wird die Bildung von Unkraut weitestgehend unterdrückt. Die trotzdem noch aufkommenden Unkräuter lassen sich auf Grund der vorab schon erklärten positiven Effekte ganz leicht aus dem Boden ziehen, was den Zeitaufwand für das Jäten zusätzlich reduziert. Gegen sich im Boden befindende Wurzelungräser wie Quecke etc. oder Wurzelunkräuter wie Kratzdistel, Sauerampfer, Löwenzahn, etc. wirkt eine Rindenmulchschicht höchsten eindämmend, kann das sich Ausbreiten dieser Arten aber nicht nachhaltig verhindern. Diese Wurzelungräser und Wurzelunkräuter sollten möglichst vor der Aufbringung einer Mulchschicht aus den Beeten entfernt werden.
Im Pflanzenhof Toskanapark haben wir immer Rindenmulch aus Fichte/Tanne Rinde in der Korngröße 0-40mm lose auf Lager.
Die Verladung auf ein Transportfahrzeug (Anhänger, Kleinlaster etc.) erfolgt mit Hilfe eines Schaufelladers, oder mit der Schaufel von Hand in mitgebrachte Kübel.